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Die Gletscher des Tian Shan im Rückgang

Tian Shan - Foto: Chen Zhao - flickr

ZENTRALASIATISCHE FORSCHUNGSREVUE – Mithilfe von Bildern des US-Geheimdienstes konnten Forscher:innen einen Rückzug der zentralasiatischen Gletscher beobachten. Parallel dazu wurden die Überreste von Menschen aus der Eisenzeit, die aus dem Gebiet des heutigen Usbekistan stammen, auf ihren gemeinsamen Ursprung hin untersucht.

Zahlreiche Forschungsarbeiten von Instituten und Universitäten vor Ort oder anderswo auf der Welt werfen Licht auf Zentralasien. Die französische Redaktion von Novastan hat eine Artikelserie eröffnet, um eine Auswahl neuerer Studien über die Region zu beleuchten. Hier unsere aktuellen wissenschaftlichen Rezensionen.

Die Gletscher des Tian Shan gehen seit den 1960er Jahren stetig zurück
Im Zuge der globalen Erwärmung dürfte das Abschmelzen der Gletscher in Asien Auswirkungen auf den Zugang der Menschen zu Wasser haben, insbesondere in Zentralasien. Die Untersuchung ihrer Entwicklung ist von größter Bedeutung, um diese Folgen vorherzusehen. Schätzungen des Gletschervolumens, die durch Satellitenbeobachtungen vorgenommen werden, sind jedoch relativ neu und reichen in der Regel nicht weiter als 30 Jahre zurück.
Um die Entwicklung darüber hinaus zu rekonstruieren, nutzte ein internationales Team, dem unter anderem Forscher:innen des Geographischen Instituts in Almaty im Süden Kasachstans angehören, eine unerwartete Datenquelle: den US-Geheimdienst.

In ihrer am 5. Juli 2021 in Nature Communications veröffentlichten Studie erklären die Wissenschaftler:innen, dass sie Satellitenbilder des amerikanischen Keyhole-Programms, das ab 1959 operierte, verwendet haben. In dessen Rahmen setzten die Vereinigten Staaten Spionagesatelliten ein, um die Sowjetunion zu überwachen. Die entstandenen Bilder haben eine Auflösung von zwei Metern. Durch die Verwendung von Bildern der CORONA-Satelliten KH-4 und KH-9, auf denen die asiatischen Gletscher abgebildet sind, konnten diese Forscher:innen die Schätzung des Volumens der asiatischen Gletscher bis in die frühen 1960er Jahre ausdehnen.

Die Ergebnisse ihrer Studie zeigen, dass alle sieben untersuchten Regionen in diesem Zeitraum an Eismasse verloren haben, am stärksten die Gletscher in der nördlichen Region des Tienschan. Sie zeigen auch, dass der Massenverlust stark mit der Temperatur im Sommer zusammenhängt. Schließlich beschreiben sie, dass z.B. im Tienschan einige Gletscher dauerhaft schrumpften, während andere, die stabil schienen, erst später begannen, die Folgen der globalen Erwärmung zu spüren.
Diese Studie wirft ein Schlaglicht auf die langfristige Entwicklung von Gletschern, insbesondere in Zentralasien. Sie könnte auch dazu beitragen, die mit der globalen Erwärmung verbundenen Phänomene der Gletscherschmelze besser zu verstehen und die Folgen für die Ökosysteme und die Bevölkerung in Zentralasien vorherzusehen.

Die genetischen Ursprünge der eisenzeitlichen Usbeken
Die verschiedenen Völker und Ethnien Zentralasiens haben einen komplexen Ursprung, den Forscher:innen durch Fortschritte in der Gensequenzierung zu entschlüsseln versuchen. Eine am 28. Juli 2021 in Molecular Biology and Evolution veröffentlichte Studie untersucht die eisenzeitlichen Völker des heutigen Usbekistan, um ihre Herkunft zu bestimmen. Mithilfe genetischer Marker untersuchten die Wissenschaftler:innen das extrahierte Genom von 27 Individuen, deren Überreste aus der Eisenzeit (vor 2.100 bis 1.500 Jahren) stammten und die im Süden des heutigen Usbekistan gefunden wurden.

Indem sie sich auf die Variationen einzelner Basenpaare in der DNA konzentrierten, konnten die Forscher eine Kontinuität zwischen den Bevölkerungen der Bronzezeit, die von iranischen und anatolischen Vorfahren abstammten, und denen der Eisenzeit feststellen. Ihre Arbeit zeigt jedoch, dass die Vermischung mit anderen Steppenpopulationen in dieser letzten Periode zugenommen hat.
Diese Ergebnisse ermöglichen es, die kulturelle Vielfalt der Populationen dieser Region während der Eisenzeit besser zu verstehen, indem die in ihnen vorhandenen genetischen Unterschiede identifiziert werden.

Der Sonderfall der Fischvielfalt in Usbekistan
Ebenfalls mit Usbekistan befasst sich eine Studie, die am 19. August 2021 in Scientific Reports veröffentlicht wurde, mit der genetischen Vielfalt von Fischen in diesem Land. Die geografische Lage ist dort besonders, denn Usbekistan ist eines der beiden einzigen endorheischen Länder der Welt, d. h. keiner seiner Flüsse mündet in Meere oder Ozeane. Diese Konfiguration macht es zu einem geschlossenen Flusssystem, das die biologische Vielfalt der Fische beeinträchtigt. Baxtiyor Sheraliev von der Fakultät für Biowissenschaften an der Staatlichen Universität Farg'ona und sein Co-Autor Zuogang Peng wollten daher die Fischvielfalt in diesem besonderen System erfassen. Zu diesem Zweck entnahmen sie 666 Fischexemplare aus verschiedenen Flüssen und Seen. Diese gehörten zu insgesamt 59 verschiedenen Fischarten.

Um diese Identifizierung durchzuführen, kombinierten die beiden Forscher morphometrische Messungen mit der Identifizierung durch genetische Marker und konnten so jede Art unterscheiden. Die Ergebnisse ihrer Studie zeigen, dass die ohnehin geringe Fischvielfalt in usbekischen Gewässern in den letzten Jahren weiter abgenommen hat. Von den identifizierten Arten werden eine Handvoll von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur als vom Aussterben bedroht eingestuft.

Diese Studie belegt die Möglichkeit, mithilfe eines genetischen Identifikationsansatzes Fischpopulationen schneller und genauer als mit herkömmlichen Methoden zu erfassen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse die Details der aktuellen Vielfalt in Usbekistan, was zu einem besseren Schutz der bedrohten Arten und ihrer Ökosysteme führen kann.

Quelle: NOVASTAN.org; Anthony Vial
Redakteur für Novastan
Aus dem Französischen von Florian Coppenrath; Titelbild: Tian Shan - Chen Zhao - flickr

Empfohlene LINKS:
NOVASTAN - Gletscherschmelze im Tian-Shan eine Gefahr mit langfristigen Folgen für Zentralasien
WIKIPEDIA - Tian Shan (Tienschan) | Fargʻona (Ferghana)
Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature)
Nature Communications - High Mountain Asian glacier response to climate revealed by multi-temporal satellite observations since the 1960s
Oxford Academic - Genetic Continuity of Bronze Age Ancestry with Increased Steppe-Related Ancestry in Late Iron Age Uzbekistan 
Scientific Reports - Molecular diversity of Uzbekistan's fishes assessed with DNA barcoding

Empfohlene Literatur:

Vegetation of Central Asia and Environs
Reiseführer ZENTRALASIEN
Reiseführer USBEKISTAN

 YOUTUBE: Christian Biemann

"Magisches Zentralasien" - Kirgistan | Usbekistan | Tadschikistan - 3 Monate in Zentralasien
https://www.biemann-photography.at
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Groundswell-Bericht: Der Klimawandel könnte bis 2050 216 Millionen Menschen dazu zwingen, innerhalb ihres eigenen Landes abzuwandern

groundswell-report; Grafik: Weltbank
In Usbekistan wurden das Ferghana-Tal, die Gegend um Taschkent, im Süden Usbekistans entlang des Flusses Amu Darya - als Hotspots der Abwanderung aufgrund des Klimas prognostiziert. 

Der veröffentlichte aktualisierte Groundswell-Bericht der Weltbank stellt fest, dass der Klimawandel, ein zunehmend stärkerer Migrationstreiber ist. Bis 2050 werden voraussichtlich 216 Millionen Menschen in sechs Weltregionen dazu gezwungen werden innerhalb ihrer Länder umzuziehen.

Brennpunkte der internen Klimamigration könnten bereits 2030 entstehen und sich bis 2050 weiter ausbreiten und intensivieren. Der Bericht stellt auch fest, dass sofortige und konzertierte Maßnahmen zur Reduzierung der globalen Emissionen und zur Unterstützung einer grünen, integrativen und widerstandsfähigen Entwicklung das Ausmaß des Klimawandels verringern könnten. Die Migration könnte um bis zu 80 Prozent reduziert werden.

Der Klimawandel ist aufgrund seiner Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen der Menschen und des Verlusts der Lebensqualität an stark exponierten Standorten ein starker Treiber der Binnenmigration. Bis 2050 könnte Subsahara-Afrika bis zu 86 Millionen Binnenklimamigranten sehen; Ostasien und Pazifik, 49 Millionen; Südasien, 40 Millionen; Nordafrika, 19 Millionen; Lateinamerika, 17 Millionen; und Osteuropa und Zentralasien, 5 Millionen.

„Der Groundswell-Bericht ist eine eindrückliche Erinnerung an den menschlichen Tribut des Klimawandels, insbesondere für die Ärmsten der Welt – diejenigen, die am wenigsten zu seinen Ursachen beitragen. Es zeigt auch klar einen Weg für die Länder auf, um einige der Schlüsselfaktoren anzugehen, die klimabedingte Migration verursachen“, sagte Jürgen Voegele, Vizepräsident für nachhaltige Entwicklung der Weltbank.     
Der aktualisierte Bericht enthält Prognosen und Analysen für drei Regionen: Ostasien und Pazifik, Nordafrika sowie Osteuropa und Zentralasien. Es baut auf dem neuartigen und bahnbrechenden Modellierungsansatz des vorherigen Groundswell-Berichts der Weltbank aus dem Jahr 2018 auf, der Afrika südlich der Sahara, Südasien und Lateinamerika abdeckte.

Durch den Einsatz eines szenariobasierten Ansatzes untersucht der Bericht potenzielle zukünftige Ergebnisse, die Entscheidungsträgern bei der Vorausplanung helfen können. Der Ansatz ermöglicht die Identifizierung interner klimatischer Zu- und Abwanderungs-Hotspots, nämlich der Gebiete, aus denen Menschen aufgrund von zunehmender Wasserknappheit, sinkender Pflanzenproduktivität und Meeresspiegelanstieg sowie städtischen und ländlichen Gebieten mit besseren Bedingungen für den Aufbau neuer Lebensgrundlagen.

Der Bericht enthält eine Reihe von politischen Empfehlungen, die dazu beitragen können, die Faktoren, die die Klimamigration vorantreiben, zu verlangsamen und sich auf die erwarteten Migrationsströme vorzubereiten, darunter:
•  Reduzierung der globalen Emissionen und Anstrengungen, um die Temperaturziele des Pariser Abkommens zu erreichen.
•  Einbettung der internen Klimamigration in eine weitsichtige grüne, widerstandsfähige und integrative Entwicklungsplanung.
•  Vorbereitung auf jede Phase der Migration, damit die Binnenklimamigration als Anpassungsstrategie zu positiven Entwicklungsergebnissen führen kann.
•  Investitionen in ein besseres Verständnis der Triebkräfte der internen Klimamigration, um gezielte Maßnahmen zu treffen.

Höhepunkte in Osteuropa und Zentralasien
• Bis 2050 könnten Osteuropa und Zentralasien am oberen Ende des pessimistischen Referenzszenarios bis zu 5,1 Millionen Klimamigranten oder 2,3 Prozent der prognostizierten Gesamtbevölkerung sehen. Davon werden bis zu 2,4 Millionen Klimamigranten in Zentralasien leben (pessimistischer Referenzszenario-Durchschnitt).

• Das Ferghana-Tal, die Gegend um Taschkent und tiefer gelegene Gebiete im Süden Tadschikistans (einschließlich Duschanbe) werden voraussichtlich zu Hotspots der Klimazuwanderung, zusammen mit dichteren Siedlungen in Nordkasachstan (Karagandy, Nur-Sultan und Kostanay). Diese spiegeln die prognostizierten Steigerungen sowohl der Wasserverfügbarkeit als auch der Pflanzenproduktivität wider.

• Entlang der südlichen Grenze Kasachstans, in Nischen rund um das Fergana-Tal in Usbekistan und Tadschikistan sowie in der Umgebung von Bischkek werden Klima-Hotspots erwartet, die den prognostizierten Rückgang der Wasserverfügbarkeit und der Ernteproduktivität widerspiegeln. Aus den gleichen Gründen werden auch kleinere Gebiete im Osten Turkmenistans und im Süden Usbekistans entlang des Flusses Amu Darya als Hotspots der Abwanderung des Klimas prognostiziert. 

Quelle: tashkenttimes.uz; Grafik: Groundswell-Report; WORLD BANK GROUP

Empfohlene LINKS:
WORLD BANK GROUP

Grafik: de.statista.com - Bevölkerung Usbekistan 1992 - 2026

Gesamtbevölkerung von Usbekistan bis 2026
Veröffentlicht von Bruno Urmersbach, 03.11.2021
Im Jahr 2020 betrug die Einwohnerzahl von Usbekistan rund 33,9 Millionen Personen. Für das Jahr 2021 wird die Gesamtbevölkerung Usbekistans auf rund 34,5 Millionen Einwohner prognostiziert. Die Statistik zeigt die Entwicklung der Gesamtbevölkerung von Usbekistan von 1992 bis 2020 und Prognosen bis zum Jahr 2026.

WIKIPEDIA Zentralasien
wiki.bildungsserver.de Klimaprojektionen Asien
Max-Planck-Gesellschaft Klima und Klimawandel
Germanwatch.org  Globale Klimakrise: Aufbruch in eine neue Zukunft (PDF)

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Deutschland will usbekische Ärzte, Krankenschwestern und Pflegekräfte einstellen

20220106-190719Globogate

Die Kosten für Deutschlernen und Lehrmaterial werden erstattet.
In einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Agentur und der Schweizer Organisation Globogate Recruiting GmbH wurde laut Pressedienst der Agentur für externe Arbeitsmigration ein Programm zur Rekrutierung von erfahrenem medizinischem Personal in deutschen medizinischen Einrichtungen entwickelt.

Anforderungen an Kandidat:innen:
• nicht älter als 39 Jahre; 


• Krankenschwestern/ Pfleger mit mindestens 2 Jahren ununterbrochener Berufserfahrung im Bereich der Behandlung (Kandidaten aus den Bereichen Zahnmedizin, Lehre und Pharmazie werden nicht akzeptiert); 


• in einer psychiatrischen Abteilung zu arbeiten - Pflegekräfte mit mindestens 2 Jahren Erfahrung in einer beliebigen Abteilung eines Krankenhauses oder einer Klinik und bereit, in Deutschland in der Psychiatrie zu arbeiten; 

• Abgeschlossenes Medizinstudium/Fachschule (nur 3 Jahre Diplom); 


• Fähigkeit, Patienten zu versorgen; 

• 10 Monate an Deutschkursen in Taschkent teilnehmen (nur Kandidaten, die die 2-stufigen Wettbewerbe erfolgreich bestehen, nehmen am Programm teil); 

• Kandidat:inen werden während des Besuchs von Deutschkursen von der Arbeit freigestellt;


• die Prüfungen des Goethe-Instituts in Taschkent erfolgreich ablegen. 

Usbekische Bürger, die an dem Projekt teilnehmen möchten, erhalten eine kostenlose Unterkunft, ein Studienzimmer in Taschkent und ein monatliches Stipendium. 

Die Globogate Recruiting GmbH übernimmt zudem folgende Kosten und garantiert die Leistungen:
• Deutschlehrer und Unterrichtsmaterial; 


• Ablegen der Sprachniveauprüfung am Goethe-Institut in Taschkent; 


• Übersetzung und Genehmigung von Dokumenten; 


• Erhalt eines Visums und einer Beschäftigung in Deutschland für Kandidaten, die das Programm erfolgreich abgeschlossen haben; 

• Transfer vom internationalen Flughafen Taschkent nach Deutschland und Transfer vom Flughafen in Deutschland zum Arbeitsplatz.

Die Arbeitsbedingungen sind die gleichen wie bei deutschen Pflegekräften (2.300 EUR monatlich – über 2.600 $). Rente, Versicherung, Urlaub und ständige Betreuung werden während des gesamten Prozesses gewährleistet.

Quelle: KUN.uz; Bild: GLOBOGATE

Empfohlene LINKS:
GLOBOGATE - Unternehmen

Kontakt:
GLOBOGATE International AG
Kehrsitenstrasse 1, CH-6362 Stansstad
Phone +41 41 619 00 70
Fax +41 41 619 00 71
info(at)globogate.org

Globogate-Recruiting - UZBEKISTAN
Reiseziel DEUTSCHLAND

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Deutschland unter den TOP-10 Handelspartner Usbekistans

UZ_Statistik UZ_Report - Handelspartner Usbekistans

Der staatliche Statistikausschuss hat die TOP-10-Handelspartner Usbekistans für Januar-November 2021 bekannt gegeben.

China, Russland und Kasachstan waren laut dem Ausschuss im Berichtszeitraum wichtige Handelspartner Usbekistans:
• China - 6,7 Milliarden Dollar, Exporte - 2,3 Milliarden Dollar, Importe - 4,4 Milliarden Dollar
• Russland - 6,6 Milliarden Dollar, Exporte - 1,9 Milliarden Dollar, Importe - 4,7 Milliarden Dollar
• Kasachstan - 3,5 Milliarden Dollar, Exporte - 1,0 Milliarden Dollar, Importe - 2,5 Milliarden Dollar
• Türkei - 3,0 Milliarden Dollar, Exporte - 1,5 Milliarden Dollar, Importe - 1,5 Milliarden Dollar
• Südkorea - 1,7 Milliarden Dollar, Exporte - 46 Millionen Dollar, Importe - 1,6 Milliarden Dollar
• Kirgisistan - 852,5 Millionen Dollar, Exporte - 710,9 Millionen Dollar, Importe - 141,6 Millionen Dollar
• Deutschland - 675,4 Millionen US-Dollar, Exporte - 60,8 Millionen US-Dollar, Importe - 614,6 Millionen US-Dollar
• Turkmenistan - 626,1 Millionen US-Dollar, Exporte - 175,5 Millionen US-Dollar, Importe - 450,6 Millionen US-Dollar
• Ukraine - 622,5 Millionen US-Dollar, Exporte - 202,6 Millionen US-Dollar, Importe - 419,9 Millionen US-Dollar
• Afghanistan - 576,7 Millionen US-Dollar, Exporte - 573,2 Millionen US-Dollar, Importe - 3,5 Millionen US-Dollar

Quelle: KUN.uz,
Titelbild: THE STATE COMMITTEE OF THE REPUBLIC OF UZBEKISTAN ON STATISTICS

Empfohlene LINKS:
THE STATE COMMITTEE OF THE REPUBLIC OF UZBEKISTAN ON
STATISTICS

Economic situation in the Republic of Uzbekistan in January–November 2021
OEC.world

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Glückwünsche zum Jahreswechsel 2022

Rosen_NB Glückwünsche 2022; Foto: N. Birkenstock
Liebe Freunde Usbekistans,
Gesundheit eine Portion Humor und nicht zu vergessen – Zufriedenheit, Dankbarkeit, Freude an kleinen Dingen, die unseren Alltag angenehmer machen und versüßen. Ein Neues Jahr, ein neues Glück, neue Perspektiven… so kurz und knapp kann man die guten Wünsche für das Neue Jahr beschreiben.


Ein kurzer Rückblick…
Zweifelsohne können wir 2021 mit gemischten Gefühlen hinter uns lassen. Ständige Veränderungen an Vorschriften im Gesundheitssektor, Einschränkungen im Alltag - nicht nur in geschäftlichen Aktivitäten, sondern auch für jeden Einzelnen im privaten Umfeld, in der Familie und im Freundeskreis. Unverkennbar gibt es globale, weltweite Veränderungen in allen Lebensbereichen. Das gibt uns in der Krise eine Chance dem neuen Jahr, persönliche Perspektiven zu geben.

Im Fokus steht insbesondere der Bereich Tourismus und „Kultur“, wie es weitergehen soll. Unabhängig vom Kontinent auf dem wir leben, repräsentieren Reisen und „Kultur“ - die „schönen Künste“, das Rückgrat für den Entwicklungsgrad einer Gesellschaft. Insbesondere Dichter:inen, Philosoph:inen, Theater-Künstler:inen, Musiker:inen usw. haben sich zu allen Zeiten über Zeitgeschehen kritisch, in künstlerischer Ausdrucksform geäußert. Aus Geboten wurde Verbote, es gab und gibt Einschränkungen, abgesagte Konzerte, geschlossene Theater, Reduzierung der Volksbildung (VHS-Bildung), Schliessung von Restaurants etc., das Alles ist inzwischen zum Alltag geworden. Was bedeutet das für unsere Kultur, für unser Zusammenleben, für unser Menschsein überhaupt, ist Kultur ein verzichtbares Übel ?.

Sind wir – sofern wir noch einer Beschäftigung nachgehen dürfen – zu einfältigen Konsumenten geworden?. Netflix und Co. können die Defizite eine aufs Minimum reduzierten Kultur nicht ausgleichen. Es fehlt an Begegnung zu unseren Mitmenschen, Gespräche und Gedankenaustausch – über Grenzen hinweg. Die große Seidenstrasse hätte sich niemals ohne diesen Austausch an Handel und geistigen Werten entwickeln können.

An Kritik fehlt es heute nicht, vielmehr entsteht der Eindruck es mangelt an einer Solidarisierung des Miteinanders und gegenseitiger Akzeptanz. Die Sichtweise ist in vielen Bereichen bedrohlich schwarz/weiß geworden. Dabei lehrt uns die Naturwissenschaft, dass es unendlich viele Nuancen zwischen hell und dunkel gibt. Man denke an einen 24 Stunden Ablauf eines Tages. Eine Digitalisierung der Werte, Reduzierung auf „0" (dunkel) und „1" (hell) ist geradezu mangelhaft, ebenso gibt es nicht nur ein falsch „0" oder nur richtig „1". Es ist unsere Sichtweise wie wir Dinge wahrnehmen und wie sich globale Wertvorstellungen weiterentwickeln.

In der kulturellen Arbeit geht es zuerst um gegenseitige Akzeptanz, Wertschätzung durch Anerkennung, um Toleranz andersdenkender Menschen. Nur der gegenseitige befruchtende Austausch macht unser Zusammenleben bunt, lebendig, froh und letztendlich glücklich. Wäre das nicht so - dann würde unsere heutige Wissenschaft wie noch in dunkler Vorzeit… davon ausgehen, dass die Erde eine Scheibe ist (Anerkennung der Forschung von Galileo Galilei im Jahr 1992, durch die Katholische Kirche). Wissenschaft und Kulturarbeit bedeuten in diesem Sinn verstehen, begreifen und weitersuchen .… Weiterentwicklung. Es gibt nicht nur den alleinigen gültigen Standpunkt – sondern je nach Blickrichtung unterschiedliche Wahrnehmungen. In jedem Fall geht es darum „die Beste Lösung“ auszuloten für die Gemeinschaft und zum Wohl für jeden Einzelnen. Es lohnt sich mehr den je über die errungenen Werte der Weltgemeinschaft nachzudenken und zu verteidigen. 

Der Tisch für Freunde ist gedeckt… Foto: N. Birkenstock

Ein Glück für jeden Gast, der Usbekistan in den letzten Jahren besuchen konnte. Erinnerungen an zauberhafte Landschaften, an ein gastfreundschaftliches Land. Durch nichts und niemanden können diese Erfahrungen gelöscht werden. Man sagt: „die Hoffnung stirbt als letztes…“, es bleibt der feste Wunsch und die Hoffnung auf ein freudiges Wiedersehen mit Freunden.

Liebe Leser:inen des Portals USBEKISTAN-ONLINE. Ich bedanke mich für das große, in jedem Jahr zunehmende, wachsende Interesse an den Veröffentlichungen. Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, für die Vielzahl an Beiträgen, …auch gerne wieder in diesem Jahr.

Ziel des Portals ist es seit der Gründung 12/2014 die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Nationen, insbesondere zwischen Usbekistan/Deutschland, zu fördern. Dies gilt Gleichermaßen für beiderseitige Kulturkreise, Wertschätzung der Menschen, unabhängig von religiösen und politischen Einstellungen, gemeinsame Werte, gegenseitiges Verständnis zu vermitteln. Ein friedliches Miteinander und Weiterentwicklung der Beziehungen zu unterstützen.

Ein besonderes musikalisches Geschenk eines usbekischen Künstlers möchte ich an dieser Stelle überbringen. Es ist ein Video vom Auftritt des vielseitigen und talentierten usbekischen Künstlers DONIYOR GOIPOV. Der Künstler mit seiner sanften, ausdruckstarken Stimme, spiegelt auch in schwierigen Zeiten die ungetrübte Lebensfreude der usbekischen Mentalität wieder. Witz, Humor, hintergründiger Spaß und eine Portion Ironie gehören ebenso dazu. Hauptsache mit Musik werden Empfindungen geweckt, die unsere Seele berühren. Ein gerade heutzutage dringende, ansteckende „Notwendigkeit" für eine erneuernde Lebensfreude.

Ein gesegnetes Neues Jahr, Gesundheit, Glück, gute Gaben,
Wohlergehen und Segen auf allen Wegen, wünscht Ihnen
Herzlichst Ihr GERHARD BIRKL
CvD

Fotos: N. Birkenstock

YOUTUBE: Doniyor Goipov - YANA O'YNA (YANGI YIL BAZMIDA)

YOUTUBE: Doniyor Goipov - Shirinim | Дониёр Гоипов - Шириним
Musikkomposition: Sultan Ali Ralhmatov

YOUTUBE: Doniyor Goipov - Salovat

YOUTUBE: Doniyor Goipov - Ayt

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Ein weiterer Schritt in Richtung Weltklasse-Tourismus: Im Skigebiet Amirsoy wurde eine neue moderne Seilbahn eröffnet

amirsoy_express_gondel AMIRSOY EXPRESS - Gondel

Das Skigebiet Amirsoy in der Region Taschkent entwickelt sich weiter und holt das Weltniveau ein. Am 26. Dezember fand die offizielle Inbetriebnahme der neuen Seilbahn – Amirsoy Express statt. An der Eröffnungszeremonie nahm der stellvertretende Ministerpräsident – Minister für Tourismus und Sport – Aziz Abdukhakimov teil. 

Eröffnung AMIRSOY EXPRESS - Bildmitte: Ministerpräsident – Minister für Tourismus und Sport – Aziz Abdukhakimov

In den letzten Jahren hat Usbekistan erkannt, dass der Tourismussektor ein ebenso wichtiger Wirtschaftsbereich ist wie die andere verarbeitende Industrie sowie die Öl- und Gasindustrie, der dem Staatshaushalt erhebliche Einnahmen bringen kann. Deshalb wird der Entwicklung des Tourismus große Aufmerksamkeit geschenkt. Der Tourismus hat in diesem Zusammenhang beispielsweise die Aufgabe, eine Ganzjahresbasis zu erreichen.

Dies erfordert jedoch eine ausgebaute Infrastruktur, die allen Anforderungen des in- und ausländischen Tourismus gerecht wird. Auch wenn die Straßeninfrastruktur insgesamt noch weit vom Weltniveau entfernt ist, werden auf der lokalen Infrastruktur Projekte viel erfolgreicher gelöst.

Die neue Seilbahn AMIRSOY EXPRESS

Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung des Skigebiets Amirsoy. Am 26. Dezember wurde eine Erweiterung, genannt Amirsoy Express, in Betrieb genommen wurde. Die neue Straße wird sowohl Fachleuten als auch allen Besuchern des Feriengebiets zusätzlichen Komfort bieten.

Die Erweiterung spart bis zu 5 Kilometer der Bergstraße und gewährleistet die Zufahrt der Besucher von der Zufahrtsstraße direkt zum Resort selbst. Der Weg verkürzt die Anfahrt zum Skigebiet und umgeht die Serpentinenstraße durch das bergige Gelände. Autofahrer müssen nicht näher an das Resort heranfahren, wo die Parkplätze stark begrenzt sind. Die Skiurlauber können ihr persönliches Fahrzeug auf dem kostenlosen Parkplatz abstellen, der nach Abschluss der Bauarbeiten Platz für 2.000 Autos bieten wird.

Wenn von der Seilbahn gesprochen wird, dann handelt es sich um eine Gondelbahn (Kabinen für 10 Personen). Hersteller ist die im Skitourismus bekannte Weltmarke Doppelmayr.

Modernes Design, innovative Sicherheitskomponenten und hochwertigste Stahlteile garantieren Komfort und Sicherheit für die Fahrgäste.

Die Kabinen verfügen über eine Panoramaverglasung, die den Passagieren eine Rundumsicht ermöglicht, die es ihnen ermöglicht, die Landschaft des Chimgan-Gebirges zu genießen.

Die Gesamtlänge der Seilbahn beträgt 2913 Meter und die Kapazität beträgt 2400 Personen pro Stunde. Die Fahrt dauert 9 Minuten. Die Seilbahn wurde in Rekordzeit, in etwas mehr als 6 Monaten, vom 1. Mai bis 15. Dezember dieses Jahres gebaut. Die Gesamtkosten für den Bau der Seilbahn beliefen sich auf 15,2 Millionen Euro.

Anzumerken ist, dass die abnehmbare Technologie ein komfortables und sicheres Ein- und Aussteigen von Passagieren an Bahnhöfen ermöglicht. Und dank barrierefreiem Design ist der Transport von Kinderwagen, Rollstühlen oder alternativen Wintersportgeräten problemlos möglich.

Erholung und Spaß garantiert - der neue alpine Restaurantkomplex auf 2290 Metern Höhe

Unter den Neuheiten ist auch der erste alpine Restaurantkomplex auf 2290 Metern Höhe zu erwähnen. Das Restaurant mit 70 Sitzplätzen, hat eine Take-it-and-go-Terrasse und eine Skating-Bar. Den Besuchern bietet sich von hier aus ein grandioser Panoramablick mit einem beeindruckenden Bergblick. Auf der Terrasse der Anlage kann man die zauberhafte Atmosphäre der malerischen Natur geniessen.

Eine weitere Neuheit erwartet Liebhaber aktiver Unterhaltung für alle Altersgruppen. Es ist eine „Seilstadt" der russischen Firma Norway Park. Eine spannende Attraktion und ein Sportplatz in einem. Es ist ein Komplex von miteinander verbundenen Abschnitten für die Auf- und Abbewegung mit horizontaler Bewegung, die mit einer Vielzahl von Hindernissen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade durchsetzt sind. Es umfasst vier Strecken mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad: Kinder, Familie, Sport, schwer.

Außerdem wird demnächst die Eisbahn Amirsoy mit den Maßen 70 x 41 m in Betrieb genommen, die einzige Eisbahn ihrer Art, die sich in den Bergen befindet. Die Eisdecke wird natürlichen Ursprung sein. Geplant ist ein ganzjähriger Betrieb, auch im Sommer.

Derzeit laufen Vorbereitungen für die zweite Phase des Projekts, ein Skigebiet in der Region Bostanlyk, das internationalen Standards entspricht. Das Projekt wird 4-Sterne- und 3-Sterne-Hotels mit 200 oder mehr Zimmern, neue Skiausrüstungs- und Ausrüstungsverleihstellen, einen Sommerpool und Zonen für aktive saisonale Erholung beinhalten.

Quelle: nuz.uz; M. DSCHANGIROV, Fotos des Autors

Empfohlene LINKS
UZBEKISTAN-TRAVEL - "AMIRSOY" – EIN EINZIGARTIGES SKIGEBIET

AMIRSOY - RESORT
CONTACTS
Bostonliq District, Chimgan KFI Territory
+998 (71) 200-22-90
info(at)amirsoy.com
Uzbekistan, Tashkent region
Web: www.amirsoy.com/en/

snowindustrynews - AMIRSOY
Lonely Planet - skiing in Uzbekistan
WIKIPEDIA - Amirsoy Mountain Resort

Piste-Maps/Uzbekistan/Amirsoy-Piste-Map-2020 (PDF)

 YOUTUBE: Uzbekistan Travel - Winter adventures in Uzbekistan

YOUTUBE: Как иностранцы отдыхают зимой в Узбекистане. Uzbekistan winter. Heliski in Uzbekistan

YOUTUBE: Winter in Uzbekistan – Bekruz Hamzaev – One of the most affordable ski resorts in the world?

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Uzbekistan Airways führt spezielle Rabatte für Studenten ein

UZBEKISTAN_AIRWAYS UZBEKISTAN AIRWAYS - Sonderangebote

Vom 25. Dezember bis 10. Januar - während der Neujahrsferien - können Studenten, die an Hochschulen weit entfernt von ihrer Heimatstadt studieren, Tickets für Inlandsflüge von Usbekistan Airways mit einem Rabatt von 50% kaufen.

Die Fluggesellschaft ist zuversichtlich, dass spezielle Studentenrabatte dazu beitragen werden, dass sich junge Menschen in Usbekistan am bequemsten und sichersten bewegen können. Darüber hinaus können Studenten das Neue Jahr mit ihren Familien feiern, was sich zweifellos positiv auf die Lernstimmung auswirkt.

Uzbekistan Airways erinnert daran, dass die offizielle Website der Fluggesellschaft auch einen Rabatt von 3% für alle Ankömmlinge bietet und für alle Richtungen des Streckennetzes der Fluggesellschaft bereitgestellt wird.

Quelle/Foto: Gazeta.uz

UZBEKISTAN-AIRWAYS
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WIKIPEDIAUZBEKISTAN airways

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Ausstellung „Staub & Seide“ im Weltmuseum Wien

neue_strasse_maria-katharina_lang Neue Strasse - Wüste Gobi, Mongolei 2018 - Maria-Katharina Lang

Das Weltmuseum Wien widmet sich in der neuen Ausstellung „Staub & Seide. Steppen- und Seidenstraßen“ den Seitenstraßen der Seidenstraße. Die Schau umfasst über 200 historische Objekte, Kunstwerke und Fotografien.

Ausstellungsansicht; Foto: Kunsthistorisches Museum Wien

Die mythenumwobenen Seidenstraßen, die China mit Europa und anderen Gegenden verbanden, sind wohl vielen ein Begriff. Einst wandelten Händler wie Marco Polo auf ihnen und brachten fantasieanregende Erzählungen mit. Heute ist eher das von China geplante Infrastrukturnetz „Neue Seidenstraße" Thema. Die Ausstellung „Staub & Seide. Steppen- und Seidenstraßen“ im Weltmuseum Wien will diese Zeitebenen verbinden und fokussiert sich dabei auf Zwischenräume. Zu sehen ist die Schau seit 16. Dezember.

Teppich: Anonym, Khotan, Xinjiang, China, 1889 oder früher; Foto: KHM-Museeumsverband

Blick auf den Zwischenraum
Die Verbindung von China und Europa sei ein wichtiges Thema unserer Zeit. „Dabei vergisst man aber gerne, dass fast ein ganzer Kontinent dazwischen liegt“, meinte Jonathan Fine, Direktor des Weltmuseums Wien, bei einer Presseführung am Montag. Daher rücke man diesen „Zwischenraum“ und dessen Stimmen ins Rampenlicht.

Kuratorin Maria-Katharina Lang hat sich dafür mit dem künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprojekt „Dispersed & Connected“, das die Basis der Schau darstellt, auf die „Seitenstraßen der Seidenstraßen“ begeben. Bis Herbst 2019 betrieb sie mit einem transdisziplinären Projektteam Feldforschung, durchwühlte Museen und arbeitete mit Künstlerinnen und Künstlern in Asien und Europa zusammen.

„Fragmentarische Erzählung oder Essay“
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Ausstellung „Staub & Seide“ umfasst über 200 historische Objekte, Kunstwerke und Fotografien – teils aus der Sammlung des Weltmuseums, teils Leihgaben aus nationalen und internationalen Museen und Sammlungen. Sie werden auf abwechslungsreiche Art aktuellen künstlerischen Perspektiven und Forschungsdokumentationen gegenübergestellt.

Dabei wird auf keine chronologische Erzählung gesetzt. Die Ausstellung sei vielmehr als „fragmentarische Erzählung oder Essay“ zu sehen, erklärte Lang. „So wie es nicht eine Seidenstraße gab, gibt es auch nicht den einen Weg durch die Ausstellung.“

Film über 16-tägige Frachtlieferung
Gleich beim Betreten der Ausstellung wird man von einer auf mehreren Leinwänden festgehaltenen Filmspur von Paul Kollings („Break of Gauge“) empfangen. Sie zeichnet eine Frachtlieferung über 16 Tage hinweg und auf über 10.000 Kilometern von China nach Hamburg nach. Gegenüber findet sich eine historische Riesenschriftrolle aus dem frühen 17. Jahrhundert.

Der neue Weltmuseum-Direktor Jonathan Fine hofft, dass das Museum offen halten kann.

Zu sehen ist darauf das „Abbild des ganzen Territoriums unter dem Himmel“ – also 25 Karten der chinesischen Kernprovinzen und Grenzregionen. Abgerundet wird der erste Raum mit Vasen, Grabbeigaben, Statuen und einem prachtvollen Seidengewebe aus dem 14. Jahrhundert.

Gewirr aus Steppen- und Seidenstraßen
Im nächsten Raum wird erst das Gewirr aus Steppen- und Seidenstraßen deutlich, auf dem sich auch Sammlerinnen wie Lene Schneider-Kainer bewegten. Sie begab sich im 19. Jahrhundert auf den Spuren Marco Polos nach China. In der Mitte der Ausstellung empfangen bunte Ikat-Mäntel aus Usbekistan die Besucherinnen und Besucher. Auf einem finden sich mehrere aus dem Film „Scream“ bekannte Masken.

Die Künstlerin Dilyara Kaipova ließ ihre Idee, mit der sie die Übernahme globalisierter Bilder in usbekische Kulturformen verdeutlicht, bei einem Ikat-Meister weben. Unterfüttert wird die Schau von Videomaterial aus der Region samt Interviews mit deren Bewohnern. „Wer Zeit hat, kann in die Ausstellung hineinhören“, empfahl die Kuratorin.

„Viel Leidenschaft hineingeflossen“
Am Schluss ist man im Nordwesten Chinas angelangt. Hier treffen fragile, mit Pferdehaar, Messingdraht und Seidenfasern versehene Papierblumen aus dem 19. Jahrhundert auf farbenfrohe Teppiche und Gemälde. Zwei im Vorjahr angefertigte Gemälde steuerte Khosbayar Narankhuu bei. Sie orientieren sich stark an der Bildsprache des tibetischen und mongolischen Buddhismus, weisen jedoch auch Details auf, welche die zeitgenössische Kultur und Politik scharf kritisieren.

Diese seien bereits mit Unterstützung der Freunde des Weltmuseums und John D. Marshall für die ständige Sammlung erworben wurden, freute sich Museumsdirektor Fine. Vorgesehen ist, „Staub & Seide“ bis 3. Mai 2022 mit einem breiten begleitenden Kunst- und Kulturvermittlungsprogramm zu zeigen. „Es ist wahnsinnig viel Leidenschaft hineingeflossen. Wir hoffen, dass wir offen halten dürfen“, so Fine mit Blick auf die ungewisse Pandemielage.

Ausstellungsansicht; Foto: KHM-Museumsverband

Ausstellung bis 3. Mai 2022
„Staub & Seide. Steppen- und Seidenstraßen“, Ausstellung tgl. außer mittwochs 10.00 bis 18.00 Uhr, dienstags 10.00 bis 21.00 Uhr

Weltmuseum Wien
A-1010 Wien 1
Heldenplatz,
+43 1 534 30-5052
info(at)weltmuseumwien.at
Internet: www.weltmuseumwien.at

Quelle/Fotos: Wien.orf.at; Titelbild: Neue Strasse in der Wüste Gobi, Mongolei 2018 - Maria-Katharina Lang

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Traditionell im Einklang mit der Gegenwart – Handwerkskunst in der Tradition bucharischer Juden

Seidenstickerei Design Modelabel MarU - Markhamat Umarova

Am 19. Dezember 2022 fand in der jüdischen Gemeinde in Berlin eine Modenschau der bekannten usbekischen Designerin Markhamat Umarova statt. Als ständige Teilnehmerin an Modenshows in Zentralasien und der europäischen Union präsentierte sie eine Kollektion aus handgewebter Seide nach alten Traditionen der Handwerkskunst der Juden aus Buchara. Sie ist die Gründerin und Creative Direktor des Modelabels MarU.

Das Modelabel MarU symbolisiert die Verbindung von Jahrhunderten alten Traditionen sowie harmonischen Kombinationen zwischen moderner Zweckmäßigkeit und Exklusivität. Angesprochen werden sollen Frauen mit starken Persönlichkeiten, die ihre Würde und Vornehmheit unterstreichen sowie ihre Vorliebe für harmonische, aber gleichzeitig traditionstreue Tracht, pflegen. Das Modelabel MarU erhielt 2015 ein UNESCO – Qualitätszertifikat. In Margilan, dem heutigen Zentrum der Seidenweberei, existierte die jüdische Gemeinde mehrere Jahrhunderte lang.

Um Seide überhaupt herzustellen, müssen die Seidenraupen einen Kokon bauen. Dazu werden sie in Räumen mit angenehmer Temperatur von 25°C untergebracht und mit frischen Maulbeerbaumblättern gefüttert. Um die Produktion der Raupen zu steigern werden gleichzeitig duftende Kräuter aufgehängt und circa 25 Tage in völliger Dunkelheit zum Trocknen gebracht, da sonst der Seidenfaden an Festigkeit und Elastizität verliert. Was die typischen Merkmale für Seide sind. Der Kokon wird anschließend zu einem Faden gesponnen und die Seide wird von Hand gewebt: Adras, Kchan–Atlas, Yahudi-Atlas oder Bakhmal, ein Ikat aus dicken, flauschigen Seidensamt.

 Seidenproduktion Margilan; Foto: G. Birkl (USBEKISTAN-GALERIE)

Die Seidenarten entstehen durch unterschiedliche Techniken. Wird beispielsweise ein Baumwollfaden hinzugefügt, heißt der Stoff Adras, Ein strapazierfähiger Stoff mit einem schönen Glanz, mit Kettfäden aus Seide. Ist er gestreift wird er Bakasab genannt. Die historische Bezeichnung für hochwertige Seide ist Chan-Atlas und wurde von Khans aus Buchara getragen.

WIKIPEDIA: Alim Khan, der letzte Emir (Farbfotografie von Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski)

Seide mit vorgefertigten Mustern nennt man Ikat, ein buntes Meisterwerk, das besonderes Kunsthandwerk im Färben und Weben der Seide erfordert, ein wertvolles Kulturgut. In Usbekistan werden Ikatstoffe auch „Abr" genannt, was aus dem Persischen kommt und soviel wie „Wolke" bedeutet. „Abrbandi" meint dann die Technik des Abbinden, durch die das Ikatmuster dann entsteht. Das kompliziert zu gestaltende Design durch Abbinden und Färben wird meistens von speziellen Ikatmeistern übernommen.
Es gibt Ikatstoffe in verschiedenen Orten auf der ganzen Welt, vor allem aber in Malaysia/Indonesien, in Japan und in Zentralasien. Während in den meisten Ländern ein doppelter Ikat hergestellt wird, was bedeutet ein Ikat, bei dem sowohl der Kett- als auch der Schußfaden mit Abbinden eingefärbt wurde, wird in Usbekistan nur der Kettfaden abgebunden und gefärbt.

Diese Technologie hat sich seit Jahrtausenden nicht verändert. Bei der Ikat-Technologie werden die Fäden mit selbsthergestellten Farben aus Zwiebelschalen, Baumrinde, getrockneten Kräutern und Früchten, farbigem Ton oder zerkleinerten Mineralsteinen gefärbt. Diese Kombination macht die Seide sehr lebendig und farbig. Die komplizierten Muster entstehen durch mehrfaches Färben der Fäden, wobei jede Farbe eine Bedeutung hat. So steht die weiße Farbe für ein glückliches Leben, die gelbe Farbe steht symbolisch für die Ernte, die blaue Farbe steht für Reinheit und die grüne Farbe steht für Fruchtbarkeit. 

Muster - Seidenstoffe - Design Markhamat Umarova - Modelabel MarU

Die Heimat von Ikat und die Seide selbst ist das antike China. Es waren jedoch die Juden, die nach der Zerstörung Babylons vor mehr als zwei Jahrtausenden über die Seidenstraße die Seidenweberei und das Färben von Seidenstoffen nach Zentralasien gebracht haben. Wobei es hier teilweise unterschiedliche Quellenangaben gibt.

Seide war traditionell der Stoff für jüdische Kleidung. Die Kleidung der Buchara-Juden war aus Yahudi Atlas genäht. Seidenkaftane, Hüte und ein Seidenkleid musste selbst die ärmste bucharische Jüdin in der Garderobe haben.

Die Produktion der Seide bzw. der Ikatstoffe in der Zeit der ehemaligen Sowjetunion wurde anfangs in Kooperativen der Handwerker, den Artels, von Hand hergestellt. Im Laufe der Zeit verschwanden diese einzigartigen Textilien mit den großen Textilkombinaten, die in den 60e/70er Jahren in Usbekistan eingerichtet wurden. Während die Motiventwicklung noch von Hand erfolgte, halfen beim Abbinden zum Teil schon Maschinen, das Weben wurde dann ganz von Maschinen übernommen.

Mit der Verwendung neu entwickelter chemischer Farben in den Kombinaten gab es sehr viele Komplikationen, so dass viele der zwischen 1970-1990 entstandenen Stoffe daher nicht farbecht sind.

Heute werden die meisten Ikatstoffe aus Atlas maschinell gewebt. Seit dem Ende der Sowjetunion gibt es eine große, von der Regierung unterstützte Hinwendung zum traditionellen Handwerk, was sich besonders im Ferganatal angesiedelt hat. Dort ist die Zahl der Manufakturen, die Ikatstoffe komplett von Hand herstellen, sehr gewachsen, so, dass heute Firmen wie Gucci oder Dries van Noten Ikats produzieren, wenn sie damit arbeiten. Damit die alten Handwerkstraditionen wieder belebt und etabliert werden, ist dem Staat daran gelegen, Maßnahmen wie Steuerfreiheit für Handwerker oder spezielle Sonderwirtschaftszonen einzurichten.

In 2009 organisierte das Jewish Museum of New York die Ausstellung "Rares Silk of Central Asia from the collection of Guido Goldman". Dank der Ausstellung von Guido Goldman sowie des wachsenden Interesses der amerikanischen Juden an ihren asiatischen Vorfahren, haben viele alte Kulturzentren wie Samarkand, Buchara, Chiwa, Margelan oder Kokand, das magische, atemberaubend historische Usbekistan wieder entdeckt.

 Usbekische Designerin Markhamat Umarova (3. von Links), Gründerin des Modelabels Modelabels MarU

Christian Grosse mit der usbekischen Designerin Markhamat Umarov

Goldstickerei, Design Markhamat Umarov

2. v.R. Konzert Pianistin Eleonora Kotlibulatova

Beitrag: Christian Grosse, Fotos: Christian Grosse/Elyana Engelhard

Kontakt: Christian Grosse

President Open International Dialogue
Президент Открытого международного диалога
Tucholskystr. 33; 10117 Berlin
Telefon: +49 30 2888 3891, Mobil: +49 174-27 26 765
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Empfohlene LINKS:

Markhamat Umarov | History
Uzbekjourneys.com fashion of uzbekistan - yesterday and today-exhibition

YOUTUBE: World Ikat Textiles Symposium 2019 Fashion Show - Umarova Markhamat, Maru, Uzbekistan

WIKIPEDIA: Seidenstrasse ca. 1. Jahrhundert n. Chr.

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10-tägige Quarantäne für Einreisende aus 11 Ländern

uz_taschkent_international_airport Taschkent - International Airport
Passagiere auf Flügen aus acht europäischen Ländern sowie Australien, Israel und Ägypten müssen sich einer 10-tägigen Quarantäne zu Hause, oder in einem Hotel auf eigene Kosten unterziehen. Alle Personen, die in Usbekistan ankommen, müssen ein Zertifikat mit einem negativen PCR-Test vorweisen.

Laut einem Bericht von GAZETA.uz sind unter anderem Staatsangehörige aus folgenden Ländern betroffen:
Deutschland
Österreich
• Belgien
• Dänemark
• Großbritannien
• Italien
• Niederlande
• Tschechische Republik
• Australien
• Ägypten
 Israel.

Passagiere von Flügen, die aus diesen Ländern ankommen, müssen nun für eine 10-tägige Quarantäne zu Hause oder im eigenen Hotel bleiben und die Kosten hierfür selbst aufbringen. Diese Entscheidung sei wegen der Ausbreitung eines neuen Coronavirus-Stammes "Omicron" der republikanischen Kommission gegen das Coronavirus getroffen worden, berichtete der Pressedienst des usbekischen Gesundheitsministeriums.

Alle Personen, die in Usbekistan ankommen, auch aus den oben aufgeführten Ländern, müssen 72 Stunden vor der Ankunft ein Dokument vorlegen, das ein negatives Ergebnis eines PCR-Tests auf Coronavirus bestätigt.
Passagiere, die über kein solches Zertifikat verfügen, müssen an Flughäfen, Bahnhöfen und Grenzkontrollen einen Coronavirus-Schnelltest durchführen und bestehen.

Zuvor berichtete GAZETA.uz, dass Usbekistan vom 3. Dezember 21 bis 10. Januar 22 den Flugverkehr mit Hongkong, Botswana, Simbabwe, Lesotho, Madagaskar, Mosambik, Namibia, Eswatini, Tansania und Südafrika einstellt.
Bürger diesen Ländern und Staatenlose, die sich dauerhaft in ihnen aufhalten, sowie Bürger anderer Länder, die diese Staaten in den letzten 14 Tagen besucht haben, dürfen in diesem Zeitraum nicht in das Hoheitsgebiet Usbekistans einreisen.

Es wird erwartet, dass die Wiederaufnahme der Flüge in Abhängigkeit von der sich abzeichnenden epidemiologischen Situation schrittweise erfolgen wird.


Quelle: GAZETA.uz/ Foto: Evgeny Sorochin; "Gazeta.uz"
 

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