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Coronavirus in Usbekistan

corona_virus CORONA-Virus

Coronavirus: Erste Fälle in Usbekistan

Usbekistan hat die ersten Fälle von Coronavirus auf seinem Territorium bekannt gegeben. Es ist das zweite zentralasiatische Land, das einen Virusbefall meldet, nachdem zwei Tage zuvor mehrere Fälle in Kasachstan bekannt gegeben wurden.

Am 15. März um 6 Uhr morgens wurde im Labor des Taschkenter Instituts für Virologie eine usbekische Bürgerin positiv auf das Virus Covid-19 getestet. Die Person, deren Identität nicht bekannt gegeben wurde, war aus Frankreich eingereist. Die usbekische Agentur für Gesundheitsfürsorge und Epidemiologie gab diesen ersten Fall über ihren Telegram-Kanal bekannt.

Die Frau kam am 11. März mit dem Uzbekistan Airways Flug aus Paris in Taschkent an. Etwa 50 Personen waren mit ihr an Bord und stehen nun im Verdacht ebenfalls mit dem Virus infiziert zu sein.Eine epidemiologische Untersuchung und vorbeugende Maßnahmen seien eingeleitet worden, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, so die usbekische Behörde.

Wie Gazeta.uz mit Verweis auf den Pressedienst des Gesundheitsministeriums am Morgen des 16. März berichtete, wurden auch bei den beiden Kindern der infizierten Frau der Coronavirus festgestellt. Wenig später wurde zusätzlich von einer Infektion des Ehemanns und ein Enkels berichtet. Außerdem wurde bereits eine weitere Infektion festgestellt, die aber nicht im Zusammenhang mit den ersten Fällen steht. Hierbei soll es sich um einen usbekischen Staatsangehörigen handeln, der am 15. März von Istanbul nach Taschkent gereist ist.*

Eingeschränkter Flugverkehr
Der 14. März war der letzte Tag, an dem Linienflüge zwischen Usbekistan und Frankreich operierten. Der Flugverkehr mit Frankreich, Spanien und Großbritannien wurde seitdem eingestellt. Zur Evakuierung usbekischer Staatsbürger aus diesen Ländern werden Charterflüge eingesetzt.

Nach Angaben der usbekischen Online-Medien Gazeta.uz sind am 14. März 4.800 Menschen mit 38 verschiedenen Flüge nach Usbekistan eingereist, 1.860 Personen kamen über den Schienenverkehr und 38.000 über andere Grenzübergänge zu Fuß oder mit dem Auto. Die meisten von ihnen kamen aus Russland, Kasachstan und Europa.

Trotz der Nähe zu China meldete Zentralasien erst am 13. März seine ersten Fälle, in Kasachstan. In Kirgistan, Turkmenistan und Tadschikistan wurden bisher keine Fälle gemeldet.

Quelle/ Foto: NOVASTAN - Die Redaktion

*Aktuelle Ergänzung laut usbekischen Medien: gültig ab Montag 16. März
• für alle allgemeinbildenden Schulen von Usbekistan - gilt Ferienzeit
• während der Ferienzeit wird Wissen durch die Nationale Fernsehanstalten von Usbekistan, mittels Videounterricht vermittelt, entsprechend mit dem Lehrplan ausgestrahlt
• gemäß dem Beschluss der Sonderkommission werden die Desinfektionsmaßnahmen in den Schulen verstärkt
• und medizinische Einrichtungen mit Medikamenten und Desinfektionsmitteln versorgt
• der Export von medizinischen Masken wird gesperrt 
• Usbekistan steigert das Volumen der Produktion von Schutzanzüge
• alle Personen, die Kontakt mit den infizierten Patienten hatten, wurden unter medizinische Kontrolle, Quarantäne gestellt
• es gilt ab sofort Einreisestopp nach Usbekistan mit eigenem PKW
• alle Grenzen zu Nachbarstaaten werden vorübergehend geschlossen
• Internationale Flugverbindungen wurden reduziert, bzw. ganz eingestellt.

Weitere ReisebestimmungenUSBEKISTAN - siehe Auswärtiges Amt
Usbekistan: Reise- und Sicherheitshinweise COVID-19

Empfohlene LINKS:

Bundesministerium für Gesundheit - Tagesaktuelle Informationen zum Coronavirus
Wie kann ich mich vor einer Infektion schützen? (PDF) DE | EN | TK
Information für Reisende auf Deutsch, Englisch, Chinesisch, Italienisch, Koreanisch und Persisch (Stand: 04.03.2020)
Tips: Richtiges Händewaschen | Husten- und Niesetikette |
RKI Robert Koch Institut
JOHNS HOPKINS UNIVERSITY - Tracking COVID-19 Desktop​ | Mobile| Mobile | Read Blog
World Health Organisation WHO - Coronavirus disease (COVID-19) outbreak

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Coronavirus: Wie ist die Situation in Zentralasien?

Coronatest

Angesichts des neuen Coronavirus wurden die Länder Zentralasiens früh in Alarmbereitschaft versetzt. Bisher wurden jedoch keine Fälle in der Region gemeldet. Während die Coronavirus-Epidemie Europa erreicht hat und weltweit mehr als 100.000 Infizierte und 3.400 Todesopfer zu beklagen sind, stehen die Länder Zentralasiens an vorderster Front. Sie gehörten zu den ersten, die Anfang Februar mit Grenzschließungen und dem Aussetzen von Flugverbindungen von und nach China reagiert haben.

Bisher wurde in den zentralasiatischen Staaten kein einziger Fall einer Infektion mit Covid-19 gemeldet, aber die Regierungen verschärfen derzeit weiterhin die Maßnahmen in Bezug auf Risikogebiete. Diese sind vor allem auf den Iran ausgerichtet, der mit mindestens 1.500 Infektionen und 66 Todesfällen die schwerste Bilanz hinter China aufweist. Zudem wird auch die Lage in Aserbaidschan stärker beobachtet.

Kirgistan begrenzt die Einreise für Staatsangehörige von fünf Ländern
Ab dem 1. März hat Kirgistan seine befristete Einreisebeschränkung, die ursprünglich nur chinesische BürgerInnen betraf, auf Staatsangehörige von vier anderen Ländern (Südkorea, Japan, Iran und Italien) ausgeweitet. Das kirgisische Nachrichtenportal Kloop.kg gibt an, dass die Regierung beabsichtigt, diese Einreisebeschränkung je nach der Verbreitung des Virus auf andere Ländern auszuweiten.

Die kirgisischen Behörden haben bisher keine Infektionen gemeldet, aber das kirgisische Nachrichtenportal Kaktus berichtete, dass zwei russische Staatsangehörige, die aus Südkorea nach Kirgistan gereist waren, vorsorglich unter Quarantäne gestellt wurden. Ihre Infektion mit dem Coronavirus ist jedoch bislang nicht bestätigt worden.

Kasachstan reduziert seine Flüge nach Aserbaidschan
Nachdem Aserbaidschan drei infizierten Personen meldete, reduzierte Kasachstan ab dem 5. März die Anzahl der Flüge nach Aserbaidschan. So werden Flüge von Nur-Sultan aus komplett ausgesetzt. Flüge auf der Strecke Almaty – Baku werden von fünf Flügen auf einen Flug pro Woche und auf der Strecke Aqtau – Baku von sieben auf ebenfalls einen Flug pro Woche reduziert. Mit diesen Maßnahmen geht auch die Schließung der kasachischen Häfen Aqtau und Kuryk für aserbaidschanische und iranische Schiffe einher, die über das Kaspische Meer ankommen.

Ab dem 8. März tritt auch ein Einreiseverbot für iranische, chinesische und südkoreanische Staatsangehörige in Kraft, wie das Nachrichtenportal Informburo unter Berufung auf den stellvertretenden Minister für Industrie und Infrastrukturentwicklung Berik Kamaliev berichtete. Obwohl etwa tausend Menschen kontrolliert und 358 Menschen präventiv unter Quarantäne gestellt wurden, gibt es bislang keinen nachgewiesenen Covid-19-Infektionen in Kasachstan. Nach einer Verfügung der Regierung werden KasachInnen, die aus China oder dem Iran kommen, im Krankenhaus isoliert, während diejenigen, die aus Ländern wie Südkorea, Hongkong, Taiwan, Japan und Italien zurückkehren, für 14 Tage zu Hause unter Quarantäne gestellt werden.

Usbekistan kontrolliert präventiv
Auch Usbekistan ist durch Kontrollen ebenfalls proaktiv tätig geworden. Seit dem 15. Januar wurden 6.000 Menschen aus Ländern mit erwiesenen Covid-19-Fällen in Usbekistan getestet, ohne dass jedoch eine Infektion festgestellt wurde. Dennoch sind 600 Personen für 14 Tage unter ärztliche Aufsicht gestellt worden. Laut Sputnik sagte Bahrom Almatov, Direktor der Agentur für sanitäre und epidemiologische Wohlfahrt des usbekischen Gesundheitsministeriums, dass er mit dem staatlichen Komitee für Tourismus die Frage erörtern werde, ob der Tourismus aus den am stärksten von dem Virus betroffenen Ländern Iran, Südkorea und Italien beschränkt werde.

In Bezug auf den Iran meldete das usbekische Außenministerium die Anwesenheit von 60 usbekischen Staatsangehörigen im Land. Diese seien nicht vom Virus betroffen, sollen aber nach ihrer Rückkehr in die Hauptstadt Taschkent für 14 Tage unter Quarantäne gestellt werden.

Tadschikistan setzt öffentliche Gebete aus
Obwohl Tadschikistan bis zuletzt das einzige zentralasiatische Land war, das seine Grenze zu China nicht geschlossen hatte, wurde am 5.März ein Einreiseverbot für Staatsangehörige von fünf Ländern (China, Südkorea, Iran, Italien, Afghanistan) erlassen.

Tadschikistan, das keine Coronavirus-Infektion zu beklagen hat, hat eine Reihe von Einschränkungen eingeführt, die seine Angst vor dem Auftreten des Virus veranschaulichen. Ab dem 5. März sind öffentliche Gebete vom Rat der Ulema des Islamischen Zentrums von Tadschikistan verboten und in den Moscheen ist nur das Totengebet erlaubt. Moscheebesuche wurden ebenfalls vorübergehend verboten.

Turkmenistan schließt die Grenzen zu Afghanistan und zum Iran
Turkmenistan baut die im Februar beschlossenen vorübergehenden Beschränkungen aus. Nachdem das Land alle Flüge nach China verboten und die Grenze zu Usbekistan geschlossen hatte, versuchte es, sich vor Risiken aus mehreren Ländern zu schützen. Am 26. Februar kündigte der turkmenische Dienst von Radio Free Europe Radio Azatlyk die Schließung der Grenze zu Afghanistan am Grenzübergang Turgundi an. Einige Tage zuvor war auch die Grenze zum Iran geschlossen worden, wie das oppositionelle turkmenische Nachrichtenportal Chronika Turkmenistana berichtete.

Am 2. März schloss die turkmenische Regierung den Hafen von Türkmenbaşy am Kaspischen Meer ausnahmslos für alle Schiffe. Misstrauen wird auch den gegenüber Ländern ausgedrückt, die keine Fälle des Coronavirus verzeichnen. So behauptet Turkmen News, dass die jüngst durch die Fluggesellschaft Turkish Airlines vorgenommene Annullierung von Flügen nach Aschgabat nur eine Folge dessen sei, dass die turkmenischen Behörden verboten haben, in die Türkei zu reisen.

Wie der französische Botschafter in Turkmenistan auf seiner Facebook-Seite berichtet, müssen alle in Turkmenistan ankommenden Reisende einen Speicheltest durchführen, bei dem mindestens sechs Stunden auf die Ergebnisse gewartet werden müsse. Außerdem werden Flüge in die Hauptstadt Aschgabat vorübergehend nach Türkmenabat umgeleitet, wo die Tests durchgeführt werden.

Die Medien gehen davon aus, dass die meisten dieser Maßnahmen zwar auf die Angst vor dem Coronavirus zurückzuführen, aber nicht kategorisch sind. Turkmenistan führe solche Maßnahmen regelmäßig durch, ohne dass eine grenzüberschreitende Epidemie bekämpft werden muss.

Konstante Beziehungen zu China
So wie es aussieht, betreffen die Maßnahmen, die die zentralasiatischen Staaten kürzlich ergriffen haben, eher neue Risikogebiete als China, welches das globale Epizentrum des Virus ist. Obwohl die Maßnahmen gegenüber China im Hinblick auf den Coronavirus verstärkt wurden, haben die zentralasiatischen Staaten seit den ersten Maßnahmen mehrfach ihre Unterstützung für China bekanntgegeben.

So berichtete die kasachische Website BaigeNews am 3. März über das Treffen zwischen Präsident Qassym-Jomart Toqaev und einem Mitglied des chinesischen Politbüros. Der Präsident Kasachstans nutzte das Treffen, um seine Solidarität mit dem chinesischen Volk auszudrücken und seinen Willen zu bekräftigen, die Epidemie gemeinsam zu bekämpfen. Im Rahmen des Treffens wurden die Aussichten für eine Stärkung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern erörtert.

Trotz aller Maßnahmen und Verbote scheinen die zentralasiatischen Länder China nicht als Verbündeten im Bereich Politik und Handel aufgegeben zu haben. Stattdessen wollen sie diese Beziehungen vor dem Hintergrund der mittlerweile globalen Epidemie weiterhin ausbauen.

Quelle/ Titelbild: NOVASTAN.ORG; Victor Nicolas, Redakteur für Novastan France
Aus dem Französischen von Robin Roth

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