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Internationale Konferenz zum Interreligiöser Dialog in Berlin mit Beteiligung von Usbekistan

Konferenzteilnehmer_VN

Am 19. November 2018 fand in Berlin die Internationale Konferenz „Vom Dialog zur Zusammenarbeit zwischen Religionen und Zivilisationen" statt. Eingeladen dazu hatten das „Deutsch-Aserbaidschanische Forum e. V.", die Botschaft Aserbaidschans, das „Internationale Zentrum für interreligiöse und interkulturelle Zusammenarbeit" Baku und das „Institut für Kulturdiplomatie." 

Der Botschafter Aserbaidschans, Ramin Hasanov, konnte als Teilnehmer internationale Vertreter aus Politik und Religion begrüßen. Zu diesen Gästen zählten u. a. der CDU-Bundestagsabgeordnete Markus Grübel, Beauftragter der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit; der CDU-Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger; Sheikh-ul-Islam Allahshukdur Pashazade, Vorsitzender der Verwaltung der Muslime des Kaukasus; Generalsekretär des Internationalen Zentrums für interreligiöse und interkulturelle Zusammenarbeit; Seine Seligkeit Theodoros II:, Papst und Patriarch von Alexandrien und ganz Afrika, Primas der Griechisch-Orthodoxen Kirche Alexandriens; Mohamed Moncef Marzouki, ehemaliger Präsident von Tunesien; Ravvin Yitzak Ehrenberg, Rabbiner aus Berlin; der ägyptische Parlamentarier Usama El Abed, Vorsitzender des Parlamentsausschusses für religiöse Angelegenheiten; aus dem Vatikanstaat angereist kam Khaled Akasheh vom Päpstlichen Rat für Interreligiösen Dialog; Otto Hauser, Staatssekretär a. D. und ehemaliger Sprecher der Bunderegierung; Thomas Schirrmacher, Vorsitzender der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA); Aiman Mazyek, Vorsitzender des ZMD; Archimandrit Emmanuel, Vorsitzender der Ratsleitung des Ökumenischen Rats Berlin-Brandenburg, Repräsentant des Patriarchen Barthollomäus von Konstantinopel in Deutschland; Erzbischof Alexander, Erzbischof von Baku und Aserbaidschan der Russisch-Orthodoxen Kirche; Ravil Pancheyev, Großmufti der Russischen Nord-West Region und St. Petersburg; Rifat Fejzic, Großmufti von Montenegro und Bischof Volodymyr Kotsaba, Sonderbeauftragter des Metropols von Kiew und der ganzen Ukraine. 

Aus Usbekistan nahm Azizjon Mansurov, Stellvertretender Vorsitzender des Islamischen Vorstands Usbekistans, an der Internationalen Konferenz in Berlin teil.
Markus Grübel betonte: „Religionsfreiheit ist ein sehr wichtiges Gut. Religionsfreiheit ist kein Menschenrecht Zweiter Klasse. Es gibt leider noch zu viele Länder, wo Religionsfreiheit mit Füßen getreten wird. Es steht zwar oft die Religionsfreiheit in der Verfassung dieser Länder, aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Es kann keine Toleranz geben für die, die keine Toleranz zulassen. Es gibt also noch viel zu tun." Für den Beauftragten der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit geht von dieser „Konferenz ein Zeichen der Religionsfreiheit aus." Besonders erwähnenswert ist für ihn auch die Tatsache, dass in Aserbaidschan, einem Land mit über 90 Prozent Muslimen, bereits bei der 1. Unabhängigkeit des Landes im Jahre 1918 die Frauen das aktive und passive Wahlrecht zugesprochen bekommen hatten. 

Botschafter Ramin Hasanov wies daraufhin: „Aserbaidschan lebt seit eh und je friedlich mit allen Völkern und Religionen zusammen. Das Land an der Seidenstraße zeichnet sich durch seine multikulturelle Lebensart aus." Das sprach auch Staatssekretär a. D. Otto Hauser an. „Als vor knapp 200 Jahren aus meiner Heimat Schwaben sich Auswanderer auf den Weg nach Helendorf (Anmerkung: Stadt in Aserbaidschan, heute Göygöl) aufgemacht hatten, konnten die Schwaben völlig problemlos in ihrer neuen Heimat Kirchen errichten." Otto Hauser ist als Honorarkonsul der Republik Aserbaidschan in Stuttgart ehrenamtlich tätig und betonte: „Ich als Christ könnte gar nicht für ein Land als Honorarkonsul tätig sein, das keine Religionsfreiheit gewährleistet. Das würde mir schon mein Gewissen verbieten." 

Mubariz Qurbanli, Vorsitzender des aserbaidschanischen Staatskomitees für die Zusammenarbeit religiöser Vereinigungen, teile mit: „Über 60 Religionen findet man in Aserbaidschan mit ihren Gotteshäusern und Tempeln vor. Sie alle werden von der Regierung unterstützt." Seine Seligkeit Theodoros II. sagte: „Jedes Verbrechen, dass im Namen der Religion begangen wird, ist ein Verbrechen gegen die Religion. Ich möchte meine Liebe den Teilnehmern dieser Konferenz und dem gesamten aserbaidschanischen Volk entgegenbringen. Wir alle leben unter derselben Sonne und demselben Himmel." 

Erzbischof Alexander teilte mit: „Wir alle können in Aserbaidschan ein vielfältiges, religiöses Leben führen. Der Staat ist überwiegend muslimisch geprägt, ist aber säkular aufgestellt. Alle Religionen sind gleichberechtigt. Christen, Juden und Muslime wohnen nicht nur Tür an Tür, sie leben friedlich miteinander. Sie feiern sogar alle Festtage zusammen." 

Staatspräsident a. D. Mohamed Moncef Marzouki erklärte, gerade junge Menschen laufen vereinzelt Gefahr, einen falschen Weg einzuschlagen. Oft lassen sich diese jungen Menschen von Unwissenden oder Lügnern fehlleiten. „Dabei ist doch alles so einfach. Man muss nur einmal einen Blick in den Heiligen Koran werfen. Da steht nicht eine Zeile drin, dass Muslime missionieren sollen. Leute, folgt doch einfach dem Koran! Denkt auch an ein Hadith, wo unser lieber Prophet gesagt hat: „Ich wurde von Gott gesandt, um die höchsten Werte der Menschheit zu zeigen." Auch unser geliebter Prophet hat nie das Wort Missionieren erwähnt." 

Rabbiner Ehrenberg erklärte: „In meiner Gemeinde habe ich viele Mitglieder, die aus Aserbaidschan stammen. Sie alle sind voll des Lobes für die die gelebte Toleranz dort." Die religiöse Toleranz, so der jüdische Gelehrte, „wird uns Menschen von Gott aufgegeben. Der Mensch ist das Ebenbild Gottes. Gott schuf Adam nach seinem Ebenbild. Adam war Christ, Muslim und Jude. Adam ist ein Mensch. Jeder Mensch verdient Respekt und Würde. Jeder Mensch repräsentiert Gott, egal in welcher Religion." 

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek zog folgendes Fazit: „Eine sehr beeindruckende internationale Konferenz zum interreligiösen Dialog. Besonders erfreut hat mich die Anwesenheit so hochrangiger religiöser Würdenträger aus allen Religionen und aus aller Welt." (Text/Fotos: VTN)

Internationale Konferenz zum Interreligiöser Dialog. Einladung: „Deutsch-Aserbaidschanische Forum e. V.", die Botschaft Aserbaidschans; Foto: VTN

 Markus Grübel betonte: „Religionsfreiheit ist ein sehr wichtiges Gut. Religionsfreiheit ist kein Menschenrecht Zweiter Klasse. Foto: VTN

Erzbischof Alexander, Erzbischof von Baku und Aserbaidschan der Russisch- Orthodoxen Kirche. Erzbischof Alexander teilte mit: „Wir alle können in Aserbaidschan ein vielfältiges, religiöses Leben führen. Der Staat ist überwiegend muslimisch geprägt, ist aber säkular aufgestellt. Alle Religionen sind gleichberechtigt. Christen, Juden und Muslime wohnen nicht nur Tür an Tür, sie leben friedlich miteinander. Sie feiern sogar alle Festtage zusammen." Foto: VTN

Empfohlene Links:
Verfassung Usbekistan: Historie | Verfassung der Republik Usbekistan
Religionsfreiheit: Verfassung, Art. 31; Trennung von Staat und Religion: Art. 61

Die Verfassung der Republik Usbekistan, Geschichtlicher Hintergrund, Grundrechte und Staatsorganisation
Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht https://www.zaoerv.de/67_2007/67_2007_3_b_949_978.pdf

Religiöse Toleranz in USBEKISTAN

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ASIEN/USBEKISTAN - Apostolischer Administrator: “Religiöse Toleranz ist in der usbekischen Kultur selbstverständlich”

Kath_Kirche_Taschkent

Taschkent (Fides) - "Aufgrund seiner Geschichte ist Usbekistan ein Kreuzweg der Kulturen und Religionen. Aus diesem Grund sind Toleranz und Religionsfreiheit bis heute ein selbstverständliches Merkmal der Kultur und der lokalen Bevölkerung", sagt der Apostolische Administrator von Usbekistan, Pater Jerzy Maculewicz (ofmConv).

"Die Seidenstraße hat die Besonderheiten dieses Landes stark geprägt: Reisende, die auf dem Weg von Europa nach China waren, machten hier oft Halt. Aber das Zusammenleben zwischen Kulturen und Religionen geht auf viel frühere Zeiten zurück: In Buhara gibt es seit mindestens 600 Jahren eine Synagoge und die jüdische Gemeinde sagt, dass die Ankunft der ersten jüdischen Gläubigen bis in die Zeit vor etwa 2000 Jahren zurückreicht. Im achten Jahrhundert nach Christus kamen die ersten Muslime und eine große Gemeinde nestorianischer Christen lebte hier bis zum 13. Jahrhundert. Außerdem hat die sowjetische Herrschaft die Ankunft und Vermischung verschiedener Nationalitäten begünstigt. Nach dem Ende der Zwangsarbeit in den Gulags von Sibirien gingen polnische Gefangene oft wegen des günstigen Klimas und der Anwesenheit vieler anderer Landsleute nach Usbekistan."

Heute leben in Usbekistan Menschen aus 80 verschiedenen Nationalitäten, die sich fast immer in Gemeindezentren versammeln, mit denen die katholische Gemeinschaft ständig in Verbindung steht. "Es sind vor allem Vereine in Taschkent und Fergana", so der Franziskanerpater, „die sich darum bemühen, die Aspekte der Tradition des Herkunftslandes aufrecht zu erhalten. Wir haben gute Beziehungen zu diesen Einrichtungen, darunter auch die Kulturzentren der Deutschen, Russen und Tataren. Wir kommen oft zusammen, um die wichtigsten Feiertage oder andere Momente des Zusammenseins miteinander zu verbringen. Zum Beispiel wurde zu Beginn des Sommers ein Mitbruder aus Fergana vor der Abreise in den Urlaub, von Mitgliedern des Kulturzentrums der Tataren mit einem Konzert mit traditioneller Musik verabschiedet".

Das Klima des Dialogs begünstigt auch die Beziehungen zwischen verschiedenen Religionen: "Zusammen mit den orthodoxen, jüdischen und christlichen armenischen Religionsvertretern nehme ich jedes Jahr als religiöser Vertreter der katholischen Kirche in Usbekistan an den Feiern zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan teil. Darüber hinaus haben wir eine privilegierte Beziehung zu anderen Christen. Zum Beispiel haben wir in den vergangenen Monaten in Fergana gemeinsam mit anderen Gemeinden der protestantischen Kirche an einem Gebet einer pfingstkirchlichen Gemeinde teilgenommen ", so der Ordensmann abschließend.

In Usbekistan gibt es fünf katholische Pfarrgemeinden mit insgesamt etwa 3.000 getauften Mitgliedern, verteilt auf die wichtigsten Städte des Landes: Taschkent, Samarkand, Buchara, Urgench und Fergana. Rund 80% der usbekischen Bevölkerung sind Muslime, 8% gehören der russisch-orthodoxen Kirche an.
Beitrag: (LF) (Fides 21/8/2018); Foto: G. Birkl; Katholische Kirche Taschkent

Empfohlene LINKS:
Beitrag: Religiöse Toleranz – Orthodoxes Osterfest in Usbekistan

USBEKISTAN-GALERIE

TASCHKENT
• Katholische Kirche
• Evangelisch-Lutherische Kirche
• Russisch-Orthodoxe Kirche

SAMARKAND
• Orthodoxe Kirche
Jüdische Synagoge
 Mausoleum Hl. Daniel


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Religiöse Toleranz – Orthodoxes Osterfest in Usbekistan

Titelbild_Russ_Orthodoxe_Kirche_Taschkent

Religionsfreiheit ist in Usbekistan verfassungsgemäß gesichert. Trotz des hohen Anteils sunnitischer Muslime ist das Land ein weltlicher Staat, es herrscht Toleranz gegenüber anderen Religionen und ein respektvoller, friedlicher Umgang miteinander in allen Glaubensfragen. Zur Staatsdoktrin gehört die Trennung von Staat und Religion, ein stetiger Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften und deren Vertretern. Am 8. April 2018 wird das Orthodoxe Osterfest gefeiert.

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